Auf Instagram bin ich über den BRAugust gestolpert – der Monat der dem Nähen von BHs & co. gewidmet ist. Ich fand die Idee super, zumal ich mir noch einen Bikini für den Urlaub nähen wollte. Und eigentlich noch einen Sport-BH, aber irgendwie ist der Tag immer schneller rum als gedacht. Aber zum Bikini (zunächst das Oberteil) hat es gereicht!
Mein Schnittmuster für den Bikini
Ich hatte mir letztes Jahr schon mal kurz vor dem Urlaub einen Bikini genäht und dafür verschiedene Schnittmuster und meine eigenen Vorstellungen kombiniert. Da ich gerne schwimme und mich nicht nur im Bikini sonnen oder am Pool liegen möchte, sollte der Bikini sicher sitzen und nicht drohen, im Meer davonzuschwimmen. Daher habe ich einen „racerback“ Rücken gewählt. Das Vorderteil ist ein Bralette Schnittmuster. Beides habe ich nach unten um 2 cm verlängert, da ich das Unterbrustgummi einfach aufnähen und umschlagen wollte. Ich habe darauf geachtet, dass Vorderteil und der Rücken an den Schultern und unter den Armen zusammenpassen und die Schnittteile entsprechend angepasst. Beim Badefutter habe ich darauf verzichtet, das Vorderteil zweiteilig zu gestalten, sondern habe nur ein Stück zugeschnitten. Da das Badefutter super dehnbar ist, fand ich es eine gute Idee, auf eine Naht zu verzichten.


Bikini Zuschneiden – so habe ich es gemacht
Als Außenstoff nehme ich bedruckten Badelycra und zeichne erst einmal die Schnitteile auf die linke Stoffseite. Das Rückenteil schneide ich nicht im Bruch zu, sondern aufgeklappt (dafür habe ich das Schnittteil gleich so abgepaust). Auch bei den Vorderteilen lege ich den Stoff nicht doppelt, sondern schneide die Teile jeweils einmal normal und einmal gespiegelt zu. Bevor ich das Badefutter zuschneide, nähe ich die beiden Vorderteilcups zusammen. So habe ich eine Vorlage, um das Badefutter in einem Stück ohne Cupnaht zuzuschneiden. Das funktioniert bei Badefutter, weil es super dehnbar ist. Bei einem Bralette/Sport-BH würde ich das mit Futter aus Powernet nicht tun.
Bikini nähen mit Overlock und Nähmaschine
Zum Nähen des Bikinis kommt meine Overlock-Maschine (zum Zusammennähen) und meine Nähmaschine (für die Zickzack-Absteppung und das Aufnähen der Gummis) zum Einsatz.
Zum Zusammennähen mit der Overlock nutze ich den 3-Faden-Superstretch-Stich, der näht mit 2 Nadelfäden und der Greiferfaden wird um die Kante geschlungen. Da kann ich dann prima Bauschgarn verwenden, das ist schön weich. Meine Konstruktionsreihenfolge war wie folgt:
- Vorderes Cupteil mit seitlichem Cupteil zusammennähen (beide Seiten)
- Vorderteile an Rückenteil nähen
- Vorderteile aus Badefutter an Rückenteil aus Badefutter nähen
- Badefutter und Außenstoff rechts/rechts legen und alle Nähte schließen, bis auf die untere Kante und die Schultern oben.
- auf alle Nahtzugaben schmales Badegummi (oder Framilon) nähen. Ich bevorzuge eigentlich Badegummi, meines aus dem Vorrat war aber brüchig geworden, deshalb bin ich auf Framilon gewechselt.
- Wenden der Vorderteile auf rechts
- Stecken der Träger der Vorderteile in die entsprechenden Schulterteile des Rückens. Das geht am besten mit einer Durchziehhilfe. Darauf achten, dass nichts verdreht ist und die Futter- bzw. Außenstoffseiten aufeinander liegen.
- Schließen der Schulternaht
- Alles auf rechts wenden
- Vorderteile in der Mitte übereinanderstecken und mit einer Hilfsnaht fixieren
- Annähen des Unterbrustgummis (das kann breites Badegummi sein, oder chlorresistentes „normales“ Gummi) mit der Overlock.
- Umschlagen des Unterbrustgummis und Feststeppen mit einem 3-fach-Zickzack
- Absteppen aller Ausschnittkanten mit 3-fach-Zickzack







Fazit: Mein selbstgenähter Bikini für den Urlaub
Voilà, das Bikinioberteil ist fertig. Jetzt muss ich nur noch die passende Hose dazu nähen. Dafür nutze ich dann einen gut sitzenden Unterhosenschnitt als Basis. Dann kann der Urlaub kommen! 🏝️

Kennst du schon meinen anderen Blogartikel zum Thema Bademode nähen? Dort gibt es noch mehr allgemeine Tipps und Tricks.
Hast du schon einmal Bademode genäht? Erzähl es mir in den Kommentaren!