Ordnung im Nähzimmer: Mehr Spaß am Nähen ohne Perfektionismus

Ordnung-Stoffe

Mein Nähzimmer ist ein ganz besonderer Ort: Hier entstehen Lieblingsstücke, kreative Abenteuer und manchmal auch kleine Stoffschlachten. Dann sieht es aus, als ob der Stoffschrank explodiert wäre. Außerdem verschwinden Garnrollen auf magische Weise, Scheren oder Lineale verstecken sich und wo zum *** war nochmal der Markierstift???

Ordnung halten im Nähzimmer? Klingt nach einer großer Aufgabe. Muss es aber gar nicht sein! Es geht nicht darum, ein Hochglanzatelier zu zaubern oder irgendwelchen Vorbildern auf Instagram nachzueifern, sondern einen Raum zu schaffen, in dem du dich wohlfühlst und der deine Kreativität unterstützt. Mit einem kleinen Augenzwinkern und ein paar praktischen Ideen geht das ganz entspannt. Und Ordnung ist etwas absolut individuelles. Wo es der/dem einen reicht, die Nähmaschine zu finden und zu wissen, wo die nötigsten Utensilien sind und das Umfeld chaotisch sein darf, kann sich der/die andere erst entspannen beim Nähen, wenn er/sie in ein ordentliches Nähzimmer mit tipptopp aufgeräumten Flächen kommt. Weder das eine noch das andere ist besser oder schlechter. Es geht darum, dass du herausfindest, was dir hilft, entspannt zu nähen und/oder kreativ zu sein.

Dein Nähzimmer ist kein Ausstellungsstück – sondern deine Spielwiese 

Du darfst dir erlauben, dass es lebendig aussieht! Ordnung heißt nicht, dass jeder Stift im rechten Winkel liegt. Es heißt, dass du deine Materialien findest, wenn du sie brauchst, und dir nicht vom Chaos die Lust am Nähen nehmen lässt.

Ich habe schon einmal einen Artikel zum Thema Ordnung im Nähzimmer (und im Kopf) geschrieben. Und ich merke immer wieder in meinen Kursen, wie sehr das Thema andere Nähbegeisterte bewegt. Und genau wie beim Nähen selber, ist es wichtig, dass du dich nicht mit anderen vergleichst, sondern deinen persönlichen Weg findest.

Dennoch gibt es ein paar Tipps/Tricks die dir helfen können. Die möchte ich heute mit dir teilen.

Kleine Ordnungstricks mit großer Wirkung

  • Arbeitsflächen frei halten: Es muss nicht alles clean sein – aber damit du dich auf dein Projekt konzentrieren kannst und auch arbeiten, ohne dass du 100 Dinge runterwirfst sind freie Flächen prima. Sie lenken nicht ab, sondern laden ein. Aber auch eine freie Ecke reicht oft schon, damit du sofort loslegen kannst.
  • Behälter lieben lernen: Stoffreste, Garne und Zubehör in Kisten, auf Tabletts oder in Gläsern zusammen sammeln – wichtig ist dass du weißt, was wo ist. So kann man auch alles zusammen wegräumen.
  • Lieblingstools griffbereit: Deine Lieblingsschere, Nadeln und Markierstifte dürfen gerne einen Ehrenplatz bekommen. In Griffweite, da wo du sie brauchst.

Praktische Tipps für deine persönliche Ordnung

  • Farben nutzen: Sortiere Stoffe und/oder Garne nach Farben – das sieht nicht nur schön aus, sondern spart auch Suchzeit. Ich mag es gerne im Regenbogen. Oder von hell nach dunkel bzw. umgekehrt.
  • Themen zusammenfassen: bewahre Dinge zu einem Thema zusammen auf. Also z.B. alles zum Thema “Kleben”. Wenn du dann deinen Klebestift, den Textilkleber, das Klebeband (Stylefix) oder Sekundenkleber suchst, weißt du genau wo alles ist.
  • Beschriften hilft: Kleine Etiketten an Boxen und Dosen ersparen lästiges Kramen. Du kannst sie selber schreiben (geht schnell) oder ein Etikettiergerät nutzen (das sieht dann einheitlicher aus).
  • Regelmäßig aussortieren: Was du lange (ein Jahr, mehrere Jahre) nicht benutzt hast, darf vielleicht gehen oder einen neuen Platz bekommen.
  • Routinen etablieren: Am Ende einer Nähsession kurz aufräumen. Fünf Minuten reichen oft schon, damit du am nächsten Tag entspannt starten kannst.
  • Lieblingsecke gestalten: Mach dir eine kleine Ecke besonders schön – mit einem Bild (vielleicht ein Moodboard?), Dekoration oder einer Pflanze. Das erhöht die Freude am Nähen bzw. kann dein kreativer Kraftort sein. Ok, das klingt jetzt etwas esoterisch – aber etwas extra hübsch gestaltetes schaue ich mir gerne an und das hebt die Stimmung.

Ordnung ist ein Prozess, kein endgültig fixiertes Ziel 

Kein Nähzimmer bleibt ewig ordentlich – und das ist gut so! Ein Nähzimmer ist wie ein lebendiger Garten: Ständig wächst, blüht und verändert sich etwas. Da darf es ruhig auch einmal wild zugehen! Wenn du spürst, dass das kreative Durcheinander zu groß wird, gönn dir eine kleine Pause, bring wieder etwas Struktur hinein – und schaffe so Platz für neue Ideen. Du veränderst dich, deine Projekte verändern sich, also wird sich auch deine Ordnung verändern. Was gestern super funktioniert hat, kann heute vielleicht unpraktisch sein. Also habe auch den Mut, immer mal was Neues bei deinem Ordnungssystem auszuprobieren!

Humor hilft! 

Wenn mal wieder das Lineal verschwunden ist (obwohl du es “ganz sicher” auf den Tisch gelegt hast), lächle einfach drüber und nutze etwas anderes als Lineal. Manchmal verschwinden Dinge in andere Näh-Dimensionen und tauchen dann auf magische Weise wieder auf, wenn man nicht damit rechnet. Ja, das passiert bei mir öfter. Das Lineal hatte ich ganz sicher auf den Tisch gelegt – und auf dem Fußboden war es auch nicht gelandet, ich habe 3x nachgesehen. Am nächsten Tag lag es dann plötzlich da. Das muss aus einer anderen Dimension gekommen sein. Ganz bestimmt. 🖖🏼

Fazit

Ordnung im Nähzimmer soll dir dienen, nicht dich stressen. Finde dein eigenes System, das dich unterstützt – und sei milde mit dir, wenn es mal wieder ein bisschen drunter und drüber geht. Hauptsache, der Spaß am Nähen bleibt immer deine Richtschnur!


Kleine Checkliste für dein entspanntes Nähzimmer:

  • Eine freie Arbeitsfläche schaffen
  • Materialien sichtbar oder beschriftet verstauen
  • Tools, die du oft benutzt, immer griffbereit halten
  • Nach Farben, Themen bzw. Projekten sortieren
  • Regelmäßig kurz aufräumen
  • Humor nicht vergessen – es darf lebendig bleiben!

Ich bin gespannt, was dir beim Ordnung schaffen oder halten im Nähzimmer hilft! Teile doch gerne deine besten Tipps in den Kommentaren!

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Letzte Aktualisierung am 12. Mai 2025 von Anja Dix

Veröffentlicht am

Ein Kommentar

  1. ein toller beitrag 🥰 danke liebe anja!!! ich habe leider kein eigenes nähzimmer🙈 ich nähe im wohnzimmer u so ist quasi mein wohnzimmer mein nähzimmer😂 ich versuche ein für mich praktisches stoffaufbewarungssystem zu finden. noch hab ich das optimale nicht gefunden aber es wird kommen🤗viele liebe grüsse lisa 🤗

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