Ein Jahr Stoff-Diät?

Stoff-Diät

Gestern Abend in meinem Nähkurs erzählte eine meiner Teilnehmerinnen, dass sie ein Jahr lang keine neuen Stoffe gekauft und nur aus ihrem Vorrat genäht hat. Da habe ich auch angefangen zu überlegen, was wäre, wenn ich ein Jahr lang nur aus meinem Stofflager nähen dürfte?

Mangel macht kreativ

Nicht dass in meinem Stofflager Mangel herrschen würde, wirklich nicht. Aber ich habe gemerkt, dass Beschränkungen mich oft kreativ werden lassen. Ein bisschen habe ich schon darüber in meinem Artikel “Geld sparen durch selber nähen?” philosophiert. Aber die Idee, ein Jahr lang nur mit dem zu nähen, was da ist hat mich irgendwie beschäftigt. Und ich überlege ernsthaft, das mal auszuprobieren. Obwohl ich auch sehr gerne meine Lieblings-Stoffgeschäfte unterstütze. Ich habe auch ein “Stoff-Abo” an Patchworkstoffen, das kann ich schlecht abbestellen. Ok, ich beschließe hiermit, dass das nicht zählt.

Bestandsaufnahme im Stofflager

Das erste, was ich dann machen müsste (ich bin noch im hypothetischen Teil…) ist eine Bestandsaufnahme. Vor allem bei den Bekleidungsstoffen. Bei den Patchworkstoffen nur die für bestimmte Projekte “reservierten”. Und ich ahne, dass ich ohne Mühe ein Jahr lang Shirts, Hosen, Kleider, Sportklamotten, Unterwäsche, ja sogar eine Jacke nähen könnte. Mit den Zubehörteilen (Knöpfe, Vlies, Reißverschluss) könnte es vielleicht schwierig werden. Aber das heißt ja nicht unmöglich. Da ich sowieso in meinem Nähzimmer umräumen will, wäre so eine Bestandsaufnahme eine gute Gelegenheit um mehr Überblick zu bekommen. Am liebsten würde ich jetzt gleich mit Klemmbrett und Stift ins Nähzimmer laufen und Notizen machen. Aber eins nach dem anderen.

Meine “to sew Liste”

Ich mache mir am Anfang des Jahres gerne eine Liste, was ich wann nähen möchte – du kannst den Beitrag für 2025 hier nachlesen und meine Vorlage herunterladen. In diesem Jahr habe ich sie noch nicht komplett gefüllt, weil so viel Neues gerade in meinem Leben passiert, dass ich bewusst Luft gelassen habe. Obwohl so eine Liste für mich sowieso nur Orientierung ist und nicht in Stein gemeißelt. Ich nutze sie hauptsächlich, damit ich nichts vergesse was mir wichtig ist. Und um meine Ideen ein bisschen zu verteilen, wenn wieder mal zu viele auf einmal kommen. Aber ich bin sicher, ich kann sie problemlos füllen mit Projekten, die ich nur aus meinem Vorrat an Stoffen nähe.

Wann geht es los?

Je länger ich darüber nachdenke und schreibe, um so mehr Lust bekomme ich, diese Idee auch umzusetzen. Ein guter Zeitpunkt ist ja immer jetzt. Wenn gestern nicht mehr geht. Also mache ich es einfach. Mit der Ausnahme bei meinem Patchworkstoff-Abo. Ich mache ja schon fast sechs Jahre “Bekleidung-Kauf-Diät” (also ich kaufe keine Kleidung mehr, sondern nähe es selber) – da sollte das mit dem Stoff auch klappen.

Ich habe somit beschlossen, während ich diesen Artikel schreibe, dass ich ab sofort ein Jahr Bekleidungsstoff-Diät mache. Heute ist der 18. Februar 2025. Und ich werde natürlich zwischendurch berichten, wie es so läuft und in einem Jahr ein Fazit ziehen. Ihr dürft mich gerne daran erinnern.

Hast du auch schon mal “Stoff-Diät” gemacht? Und wie waren deine Erfahrungen? Erzähle doch gerne in den Kommentaren davon!

Letzte Aktualisierung am 18. Februar 2025 von Anja Dix

Veröffentlicht am

7 Kommentare

  1. Anfang des Jahres war ich an meinem Stoffschrank und habe bedauert dass er nicht mehr zu geht😅
    Tatsächlich habe ich Ende Januar eine Challenge mit mir selbst begonnen, meine Restekiste zu vernähen- in schöne, sinnvolle Projekte.
    Der Stringquilt war der Anfang… bin gespannt wohin mich der Weg führt.

  2. Als ich vor gefühlten 100 Jahre in einem Stoffgeschäft angestellt war, konnten wir mit Personalrabatt und Personalnummer Stoffe kaufen. Das wurde dann jeden Monat vom Lohn abgezogen.
    Mein erstes vollen Jahr habe ich am Jahresende mal zusammengerechnet, wieviel das war – ein GANZER Monatslohn!!

    Ich habe dann für das Folgejahr beschlossen, jeden Monat nur noch die Hälfte zu kaufen und hab die Summe auf einen Monat umgerechnet. Das hat erstaunlich gut geklappt, ich habe mich sogar drunter gehalten.

    Das war ein totaler win-win – weil ich nie das Gefühl hatte ich müsste mir was verbieten, und ich mich bei jedem Kauf immer erst seber fragen musste ob mir es mir Wert ist, das Monatsbudget an genau diesem Stoff zu verbrauchen.

    Mittlerweile bin ich eher in dem Stadium wo ich nur dann was kaufe, wenn im Schrank wieder Platz ist. Ich habe 8 qm Nähzimmer inkl. Fluchtbett (der Mann schnarcht), da ist Platz für Schneidetisch und 3 Nähmaschinen, aber eben begrenzt Platz für Stoffe.
    (dass ich in meinem eigenen norwegischen Stoffladen jederzeit Nachschub holen kann hat damit nix zu tun) 🙂

  3. Diät heißt doch, an den Gewohnheiten etwas zu verändern, also etwas weniger aber kein Verzicht. 😉
    Der Verzicht wäre für kleine Familienbetriebe schwer zu verdauen.

    1. Ja, bei meinem Lieblings-Patchworkgeschäft kaufe ich nach wie vor ein 😇 Aber bei Bekleidungsstoffen will ich jetzt mal aus dem Vorrat leben. Das ist wie Kühlschrank leer essen 😉😂

  4. Ich bemühe mich auch, nur noch projektbezogen zu kaufen. Klappt nicht immer, schont aber insgesamt den Geldbeutel. Allerdings schlummern hier auch noch ein paar Bekleidungsstoffe, die auf ihre Bestimmung warten. Also gucke ich mal, dass ich die erst vernähe, bevor ich neue kaufe!

  5. das klingt nach einer richtig guten Idee, die ich spontan auf meinen Wollvorrat anwenden möchte. Obwohl ein striktes Stoffverbot für mich viel sinnvoller wäre…..bei jeder neuen Lieferung, die in der Quiltzauberei aufschlägt, ist mindestens ein Stoff dabei, den ich UNBEDINGT brauche. Gestern waren es Capibaras von Ruby Star Society……

  6. Tatsächlich habe ich das auch seit ca zwei Monaten in Arbeit. Allerdings gibt es kein klares Kaufverbot. Nur, wenn ich kaufe, dann muss es für das geplante Projekt fehlen. Wobei ich mich eher auch nur auf die Bekleidungsstoffe konzentriere. Für die Patchwork arbeiten darf bei Bedarf zugekauft werden. Aber bewusst planen.

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